825 Hoffmann Quartier

Geladener Realisierungswettbewerb für das Hoffmann-Gelände.
Kunde
Projektentwickler
Spektrum
Städtebau/ Architektur / Außenraumgestaltung
Leistungsphase
1-2
Ort

München

Fläche

8500 qm

Zeitraum

2024

Geschichte weitererzählen

Ursprung
Das Grundstück liegt südlich des Gleisfeldes am Gleisbogen, westlich der Pasing Arcaden. In diesem Mischgebiet charakterisieren Schrebergärten und Gleise den Norden, währen im Osten eine heterogene Bebauung das Stadtbild prägt. Im Süden erstreckt sich eine großflächige Sportanlage. Auf Quartiersebene lässt sich eine Tendenz zur Schließung des Blockrands ablesen, die durch Entwicklungen der letzten Jahre geschärft wird. Dieser Kante zu den Hauptstraßen steht eine feine Perforation in Form von Grünflächen und Höfen im Inneren des Blockes gegenüber. Nachdem das ursprüngliche Firmengebäude im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, gelang der Wiederaufbau des Unternehmens am heutigen Standort. Mit zunehmendem Erfolg wurde das Firmengelände peu à peu um verschiedene Gebäude erweitert. Mit dem Umzug in die neue Zentrale in Freiham schlägt die Hoffmann Group ein neues Kapitel auf und gibt das aktuelle Grundstück samt seiner Gebäude frei, um deren Geschichte sowie die Geschichte der Hoffmann Group weiterzuerzählen.

Identitätsstiftendes Wohnen im Hoffmann Quartier

Konzept
Der Bestand wird stets unter dem Prinzip der Wiederverwendung und Weiterentwicklung betrachtet. Unser Fokus liegt darauf, ökologische und ökonomische Ressourcen zu schonen. Der Mehrwert liegt jedoch in der Geschichte des Bestandes und der Möglichkeit, diese weiterzuerzählen. Eine Architektur, die die Menschen emotional berührt und dadurch den Wunsch weckt, sie unbedingt bewahren zu wollen, führt zu höchster Nachhaltigkeit. Die Einrichtung von Werkswohnungen für Mitarbeiter in der ehemaligen Firmenzentrale ist identitätsstiftend und trägt dazu bei, das Bild der Hoffmann Group als ganzheitlichen Arbeitgeber zu schärfen. Das schwer umnutzbare und schlecht belichtete eingeschossige Produktionsgebäude im Zentrum des Blocks wird abgerissen, um den Innenhof zu entsiegeln und Platz für Bepflanzung und Grünraum zu schaffen. Gleichzeitig werden die Fassaden und Dächer der Bestandsgebäude bis auf die Betonstruktur zurückgebaut. Die Struktur der Bestandsgebäude zeichnet sich durch ein hochflexibles und effizientes Beton-Skeletttragwerk aus. Als Geschossdecke dient eine Betonflachdecke, wobei teilweise Unterzüge die Tragstruktur unterstützen. Durch die ursprüngliche Büronutzung verfügen die Bestandsgebäude über eine großzügige Geschosshöhe und können daher problemlos in eine Wohnnutzung umgewandelt werden. Um den Innenhof als Herzstück der neuen Bebauung zu etablieren, werden drei Riegel vorgestellt, die als „Regale“ fungieren. Diese dienen der Erschließung, dem Rückzug und der Verbindung zum Innenhof. Durch diese Maßnahmen wird der Bestand in ein neues Wohnquartier umgewandelt. Es öffnet sich nach innen zu einem belebten Hof und trägt durch seine lange Geschichte einen bedeutenden identitätsstiftenden Beitrag für zukünftige Mitarbeiter der Hoffmann Group sowie bei allen anderen neuen Bewohner.

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